Seit 40 Jahren immer für sein Machtsum im Einsatz Seltene Ehrung für Konrad Aselmeyer: Ortsbürgermeister seit vier Jahrzehnten ununterbrochen im Rat seines Heimatdorfes aktiv Machtsum (tw).

Konrad Aselmeyer hat die goldene Ehrennadel des Städte- und Gemeindebundes erhalten. Er ist seit 40 Jahren Ratsherr in Machtsum, seit 17 Jahren Ortsbürgermeister.

Vier Jahrzehnte ununterbrochen mit einem Mandat in der Kommunalpolitik aktiv – das hatte es in der Geschichte der Gemeinde Harsum noch gar nicht gegeben und in der ganzen Region nur selten. Vielleicht war es diese Einzigartigkeit, die der Landtagsabgeordneten Ursula Ernst als Bezirksvorsitzender des Städte- und Gemeindebundes bei der Ehrung im Machtsumer Dorfgemeinschaftshaus einen falschen Namen auf die Zunge

schickte: „Lieber Konrad Adenauer ...“, begann sie, wurde vom Lachen der Gäste unterbrochen und lachte erstmal mit.

Zwar war der Vergleich mit Adenauer unbeabsichtigt – doch näher liegende Vergleiche waren für Aselmeyers jahrzehntelangen Einsatz einfach schwer zu finden. Vier Jahrzehnte prägte er „sein“ Machtsum mit: Von 1968 bis

1974 als Ratsherr der damals noch selbstständigen Gemeinde, von 1974 bis

1991 zunächst als stellvertretender Ortsbürgermeister und seit 1991 als „Dorfchef“. In den „großen Rat“, wie Aselmeyer den Harsumer Gemeinderat immer nennt, wollte er nie. Der Ur-Machtsumer konzentrierte sich auf die Ortsrats-Arbeit, auf das Engagement in seinem Dorf. In dem scheint er verwurzelt wie der Weizen auf Machtsums Ackerboden, dem besten in Deutschland.

Kulisse für die außergewöhnliche Ehrung war das Dorfgemeinschaftshaus, das selbst so etwas wie ein Denkmal für Aselmeyers Einsatz in Machtsum ist. Denn für dieses Dorfzentrum, geschaffen im Rahmen der Dorferneuerung, hatte sich der Ortsbürgermeister immer besonders ins Zeug gelegt.

Zwar betonte Aselmeyer wie auch sein Laudator Gerhard Schütte, Kreisheimatpfleger, dass die Machtsumer Fortschritte das Verdienst einer intakten und einsatzfreudigen, vorbildlichen Dorfgemeinschaft seien.

Doch Aselmeyer war in Machtsum immer der Antreiber, Vermittler, Koordinator, Initiator. „Unser Jubilar ist eine Ausnahmeerscheinung“, lobte Schütte, „er verfügt in seiner Art und Ausstrahlung über gewaltige Stärken.“ Aselmeyer sei nie ein Freund großer Worte gewesen. Aber er habe seine Machtsumer immer dann angefeuert, wenn etwas in Gang gebracht werden sollte.

Auf große Worte verzichtete Aselmeyer auch bei der Ehrung. „Genug gequasselt“, meinte er nach kurzen Dankesworten und ließ das Essen hereintragen. Dass er offenbar mit allen Parteien gut klarkommt, zeigten die persönlichen Grußworte seiner Gäste aus den verschiedenen Fraktionen des „großen Rates“. „Dass die SPD es in Machtsum nicht so leicht hat, liegt sicher auch an dir persönlich“, meinte Walter Müller als stellvertretender SPD-Fraktionschef zu CDU-Mann Aselmeyer.

Machtsum habe sich im Landkreis Hildesheim zu einem Vorzeigedorf entwickelt, meinte Heimatpfleger Schütte. Als Beleg nannte er vier erste Plätze beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

Auch beim Nachfolge-Wettbewerb mit dem neuen Schwerpunkt „Zukunft“ erreichten die Macht-sumer kürzlich als Zweiter wieder einen Platz auf dem Treppchen.

In den Dank schlossen die Redner an diesem Abend auch Aselmeyers Ehefrau Ingrid ein. Da sie oft auf ihren Mann verzichten musste, wenn er als Ortsbürgermeister unterwegs war, sollen die beiden künftig öfter mal gemeinsam essen gehen – jedenfalls hatten gleich mehrere Gäste Gutscheine für ein „Dinner“ oder ein Kaffeetrinken dabei.

Die Aufgabe als Ortsbürgermeister reizt Aselmeyer indessen immer noch.

„Das werde ich noch etliche Tage machen“, sagte er, um nach einem Blick in die Runde schmunzelnd zu betonen: „Etliche Tage habe ich gesagt, nicht etliche Jahre.“

Hohe Auszeichnung für Konrad Aselmeyer (Zweiter von rechts): Ursula Ernst (rechts) als Vertreterin des Städte- und Gemeindebundes und Bürgermeister Gundolf Kemnah zeichnen ihn für 40 Jahre Ratstätigkeit aus

und danken auch seiner Frau Ingrid Aselmeyer.  Foto: Wedig

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